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These 24: Administration ist eine andere Perspektive

In heutigen Computersystemen nimmt die Administration eine besondere Rolle bei der Nutzung der Geräte ein. Wenn ein Computer mit der Rolle der Administration bedient wird, werden erweiterte Rechte bei der Bedienung eingeräumt. Funktionen die in der alltäglichen Bedienung eine gewisse Gefahr darstellen, sei es für die Sicherheit des Systems oder der Daten, sei es dass die Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt werden könnte, werden nur durch diese erweiterten Rechte zugänglich.

Dieses Denken in verschiedenen Berechtigungsstufen ist tief verwurzelt in den heutigen Systemen, hat aber einen grundlegend problematischen Aspekt. Die zugeordnete Berechtigungsstufe muss mit dem Kenntnisstand der Benutzenden übereinstimmen, andernfalls können mehr Rechts zu deutlich mehr Problemen führen, als damit Sinnvolles bewerkstelligt werden könnte. Eine Erhöhung der Rechte führt nun parallellaufend zu einer Erweiterung der Funktionalität, wodurch die Bedienung jedoch an Komplexität gewinnt. Folglich wird durch erhöhte Benutzungsrechte nicht nur ein höherer Kenntnisstand vorausgesetzt, sondern auch der Überblick über das System erschwert.

In Anbetracht der Gefahren, die erweiterte Systembefugnisse mit sich bringen, wäre eine umgekehrte Herangehensweise deutlich sinnvoller. Je tiefgreifender und gefahrvoller eine Aufgabe ist, desto mehr sollte der Fokus alleine auf diese beschränkt werden. Eine Ablenkung durch allgemeine Funktionen sollte möglichst wenig oder am besten gar nicht stattfinden. Die Konzentration wäre voll und ganz auf den einen zu administrierenden Aspekt zu lenken. Folglich sollte eine Erhöhung der Bedienungsrechte nicht zu mehr Funktionalität bei Computern führen, sondern zu einer reduzierten, auf den Bedarfsfall zugeschnittenen.

Insbesondere aus Risikoerwägungen ist die Perspektive während der Administration auf den zu administrierenden Sachverhalt zu beschränken. Die Übersicht würde drastisch erhöht werden, damit die möglichen Fehlerquellen reduziert bzw. etwaige Fehler auch deutlich besser erkennbar werden und die notwendige höhere Kenntnis wäre auf einzelnen zu administrierenden Aspekt reduziert und müssten nicht allgemeiner Natur sein.

Die durchaus sinnvolle Beschränkung, die Zugänglichkeit zur Administration in verschiedene Ebenen und Bereiche einzuteilen, die den Kenntnisständen der Benutzenden entsprechen, sollte Hand in Hand mit einer Reduktion der Komplexität gehen, anstatt deren Erhöhung. Die einzelnen Bereiche wären dadurch schneller erlernbar, damit leichter zugänglicher, bzw. verständlicher und das Fehlerrisiko könnte gesenkt werden. Administration muss also zu einer Anpassung der Perspektive in Computersystemen führen, die alleine auf den zu administrierenden Aspekt fokusiert ist.

Über den Autor

Johannes Strodl

Johannes Strodl

Position

Ewig auf der Suche ist Johannes Strodl immer noch dabei herauszufinden, wer er ist. Im beruflichen Alltag bezeichnet er sich als Informatiker – schließlich sitzt er den lieben, langen Tag lang vor dem Computer und führt seit vielen Jahren begeistert IT-Projekte durch. In Wahrheit jedoch ist er vermutlich der kindlichen Warum-Phase nicht entwachsen und hat nie aufgehört neugierig zu sein. In der tiefen Überzeugung, dass alles in dieser Welt interessant ist und es unabdingbar ist, immerzu aufs Neue Fragen zu stellen, ist dieser Weblog wohl eine Mischung aus der Weitergabe jener Dinge, die sich auf dem Weg bereits entdecken ließen und einer Selbstfindung. Letztendlich sind die Rollen des Lernenden und des Lehrenden austauschbar und ununterscheidbar. Beruflich betreibt er eine eigene Website unter https://johannesstrodl.com.

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