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These 17: Computer bieten Möglichkeiten, keine Lösungen

In einer Welt voller Möglichkeiten die richtigen auszuwählen, kann manchmal gar nicht so einfach sein. Sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen, führt zur Verlorenheit und Verirrungen. Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, mit all den vielen Funktionen, die ein Computer zur Verfügung stellt, machen ihn zum Universalwerkzeug und sind eine Quelle der Inspiration für Technikbegeisterte, die sich am Potential erfreuen.

Im Alltag schöpfen die meisten Menschen aus der Vielzahl an Möglichkeiten jedoch keine große Freude. Das Denken ist weniger problemorientiert geprägt – mit dem analytischen Fokus, wie sich konkreten Problemen grundsätzlich am besten genähert werden kann –, sondern zielorientiert, in der Absicht einen Arbeitsschritt effektiv erledigen zu können.

Hier prallen Welten aufeinander. Die Welt der gebotenen Möglichkeiten trifft auf die Welt der gesuchten Lösungen. Auch wenn oftmals Lösungen verkauft werden, sind es letztendlich dann doch wieder nur neue Möglichkeiten und die Qual der Wahl wird weiter erhöht.

Menschen ohne Affinität oder Zeit zur Problemanalyse wollen klar sichtbare Wege, die sie ans Ziel bringen. Arbeitsschritte, die zur Routine werden, sollten in klare Lösungspfade zusammengefasst werden. Alltägliche Arbeiten sollten als zu erreichende Ziele vorgegeben werden. Anstatt unzählbar vieler Weggabelungen wären vorgegebene Lösungswege anzubieten.Im Alltag wollen Menschen ans Ziel kommen. Die vielen Abzweigungen und Wege zu diesen Zielen, sind nur Mittel zum Zweck und notwendiges Übel, das heute in Kauf genommen werden muss. Navigationsgeräte bieten Lösungen an, wie zu Zielen gekommen werden kann. Äquivalent dazu, könnten Computer ebenfalls die Navigation zu den Zielen unterstützen oder übernehmen und so eine Brücke zwischen den angebotenen Möglichkeiten und den gesuchten Lösungen herstellen. Menschen wollen, das ihre Probleme gelöst werden und sich nicht in erster Linie mit den dafür notwendigen Möglichkeiten beschäftigen.

Über den Autor

Johannes Strodl

Johannes Strodl

Position

Ewig auf der Suche ist Johannes Strodl immer noch dabei herauszufinden, wer er ist. Im beruflichen Alltag bezeichnet er sich als Informatiker – schließlich sitzt er den lieben, langen Tag lang vor dem Computer und führt seit vielen Jahren begeistert IT-Projekte durch. In Wahrheit jedoch ist er vermutlich der kindlichen Warum-Phase nicht entwachsen und hat nie aufgehört neugierig zu sein. In der tiefen Überzeugung, dass alles in dieser Welt interessant ist und es unabdingbar ist, immerzu aufs Neue Fragen zu stellen, ist dieser Weblog wohl eine Mischung aus der Weitergabe jener Dinge, die sich auf dem Weg bereits entdecken ließen und einer Selbstfindung. Letztendlich sind die Rollen des Lernenden und des Lehrenden austauschbar und ununterscheidbar. Beruflich betreibt er eine eigene Website unter https://johannesstrodl.com.

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