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These 18: Der Lernaufwand ist zu groß

Die Arbeit mit einem Computer erfordert zumindest – um es ganz grob einzuteilen – Wissen über dreierlei Bereiche. An einem Ende steht das physische Gerät an sich, mit seinen Komponenten, Schaltern, Kabeln und Steckverbindungen. Beim zweiten Bereich handelt es sich um das Betriebssystem, das die Grundfunktionalität zur Verfügung stellt. Aufbauend auf das Betriebssystem, mit dem im Regelfall, abgesehen von administrativen Aspekten, keine Arbeit verrichtet werden kann, kommen im dritten Bereich die Anwendungsprogramme hinzu, die nun letztendlich die nutzbringende Funktionalität zum Bewältigen bestimmter Aufgaben mitbringen.

Ohne ein bestimmtes Maß an Kenntnis in allen diesen drei Bereichen, ist ein selbstständiges Arbeiten am Computer nicht möglich. Es wird immer zu Situationen kommen, die zumindest grundlegendes Verständnis aus den einzelnen Bereichen erfordern, oder gar übergreifend die Bereiche zusammenziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich alle drei Bereiche rasant und vor allem nicht unabhängig voneinander weiterentwickeln. Die Nachvollziehbarkeit des Fortschrittes in einem Bereich, ist ohne bereichsübergreifende Betrachtung nicht immer gegeben.

Im Gegensatz zur oftmaligen Darstellung, dass im Bereich der Computertechnik alles in einem stetigen Wandel ist, muss deutlich gesagt werden, dass fundamentales Wissen in den drei Bereichen durchaus langlebig ist. Der Wandel ist heute eher evolutionärer Natur, als revolutionärer und disruptive Technologieänderungen sind selten geworden. Zum Schritthalten mit dem evolutionären Fortschreiten ist jedoch ein gesatteltes Maß an Fundamentalwissen notwendig.

Dieses Fundamentalwissen ist heute fast ausschließlich autodidaktisch aufzubauen. Computer fordern eine intensive Beschäftigung mit ihnen. Handbücher, Literatur, Schulungen und Informationen auf dem Internet sind nur punktuelle Wegbegleiter auf einem ansonsten autodidaktischen Weg. Bis zur wirklichen Beherrschung eines Computers dauert es jedoch Jahre. Eine durchaus sehr lange Zeit für ein heute notwendiges Alltagsgerät.

Eine Reduktion des Wissens auf den alleinigen Bereich der verwendeten Anwendungsprogramme, ist heute zu wenig, muss aber das Ziel sein. Um den Aufwand zu reduzieren, ist ein Fokussieren auf den zur Erledigung der Bedürfnisse direkt erforderlichen Bereich notwendig. Alle anderen Bereiche müssen aus dem obligatorischen Wissen zur problemlosen Bedienung eines Computers im Alltag verschwinden. Der Lernaufwand zur Beherrschung eines Computers ist zu hoch und kann oftmals – aus verschiedensten Gründen – nicht geleistet werden. Als Alltags- und Universalgerät ist das Maß der Tauglichkeit in diesem Aspekt nicht in Relation zur Erfordernis. Die Arbeit am Computer muss deutlich leichter erlernbar werden.

Über den Autor

Johannes Strodl

Johannes Strodl

Position

Ewig auf der Suche ist Johannes Strodl immer noch dabei herauszufinden, wer er ist. Im beruflichen Alltag bezeichnet er sich als Informatiker – schließlich sitzt er den lieben, langen Tag lang vor dem Computer und führt seit vielen Jahren begeistert IT-Projekte durch. In Wahrheit jedoch ist er vermutlich der kindlichen Warum-Phase nicht entwachsen und hat nie aufgehört neugierig zu sein. In der tiefen Überzeugung, dass alles in dieser Welt interessant ist und es unabdingbar ist, immerzu aufs Neue Fragen zu stellen, ist dieser Weblog wohl eine Mischung aus der Weitergabe jener Dinge, die sich auf dem Weg bereits entdecken ließen und einer Selbstfindung. Letztendlich sind die Rollen des Lernenden und des Lehrenden austauschbar und ununterscheidbar. Beruflich betreibt er eine eigene Website unter https://johannesstrodl.com.

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