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These 7: Stabilität ist ein Grundstein für Verlässlichkeit

Computer beweisen jeden Tag aufs Neue, dass sie nicht so ganz verlässlich sind. An vielen Ecken und Enden mangelt es deutlich an Stabilität. Nicht unbedingt im Bezug auf Abstürze oder Fehlfunktionen beim Betriebssystem oder bei entscheidenden, allgegenwärtigen Programmen. In diesen Punkten haben diese in den letzten Jahren stetig an Qualität gewonnen. Dieser Trend verdient durchaus Anerkennung und soll nicht unerwähnt bleiben.

Instabil sind die Systeme und Programme dennoch, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel. Stabilität ist viel mehr als das Ausbleiben von abstützenden Systemen und Programmen. Stabilität erfordert eine dauerhafte, gleichbleibende und sichere Grundlage. Kein Mensch mag es, wenn sich die eigene Arbeitsumgebung ohne eigenes Zutun still und heimlich ändert. Am Schreibtisch sollte alles am nächsten Morgen so auffindbar sein, wie es am Abend des Vortages verlassen wurde. Das gilt neben dem realen Schreibtisch auch für den digitalen Schreibtisch am Computer. Werkzeug in der Werkzeugkiste sortieren sich nicht heimlich von selbst um. Akte im Aktenschrank bleiben gewöhnlich an ihrem Platz und die Einstellung am Thermostat bleibt solange gleich, bis sie vom Menschen geändert wird.

Beim Computer ist das alles nicht so ganz der Fall. Betriebssysteme und Programme ändern sich im Laufe der Zeit durch ständige Aktualisierungen. Funktionen, die vormals routiniert gefunden wurden, sind plötzlich an einem anderen Ort, oder gänzlich verschwunden. Die Freude der Hersteller, dass mit einer neuen Programmfunktion nun alles besser und anders ist, wird von den meisten Menschen nicht unbedingt geteilt.

Einstellungen, die von den Benutzer*innen getroffen wurden, werden von alleine geändert. Passwörter müssen plötzlich erneut nach einem Update eingegeben werden. Und letztendlich wollen neue Programm auf einmal nicht mehr mit anderen Programmen zusammenarbeiten. Die geschätzte Erweiterung im E-Mailprogramm oder im Browser musste plötzlich ihren Dienst einstellen.

Potentiell ist das Einschalten eines Computers stets eine Überraschung. Welche Systemmeldungen werden einen diesmal zunächst vom Arbeiten abhalten? Wird alles noch funktionieren wie beim letzten Mal?

Menschen wollen ein stabiles Werkzeug haben. Eines, das nicht nur funktionstüchtig bleibt. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Es muss auch stabil in der Handhabung bleiben. Menschen sind beim Arbeiten nicht auf der Suche nach Überraschungen, sondern erwarten sich Vorhersehbarkeit der Ereignisse, damit sie selbst ihre Arbeit einschätzen können. Computer sind viel zu instabil, um sich auf sie verlassen zu können.

Über den Autor

Johannes Strodl

Johannes Strodl

Position

Ewig auf der Suche ist Johannes Strodl immer noch dabei herauszufinden, wer er ist. Im beruflichen Alltag bezeichnet er sich als Informatiker – schließlich sitzt er den lieben, langen Tag lang vor dem Computer und führt seit vielen Jahren begeistert IT-Projekte durch. In Wahrheit jedoch ist er vermutlich der kindlichen Warum-Phase nicht entwachsen und hat nie aufgehört neugierig zu sein. In der tiefen Überzeugung, dass alles in dieser Welt interessant ist und es unabdingbar ist, immerzu aufs Neue Fragen zu stellen, ist dieser Weblog wohl eine Mischung aus der Weitergabe jener Dinge, die sich auf dem Weg bereits entdecken ließen und einer Selbstfindung. Letztendlich sind die Rollen des Lernenden und des Lehrenden austauschbar und ununterscheidbar. Beruflich betreibt er eine eigene Website unter https://johannesstrodl.com.

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